Uraufführung am 18.1.2022, Theater im Keller (Graz). Regie: Alexander Kropsch.
Petra Pauritsch (Ingeborg Bachmann), Eva Weutz (Olga Berggolz), Agnes Redl (Genia Quittner), Gerd Alois Wildbacher (Fritz Fuchs), Alfred Haidacher (Ernst Fischer)
Beinahe wäre Ingeborg Bachmann 1963 nach Leningrad gereist; aus gesundheitlichen Gründen musste sie davon Abstand nehmen. Hans Magnus Enzensberger ging derweilen – ganz wörtlich genommen – mit Chruschtschow baden. Was, wenn Bachmann diese Reise später nachgeholt hätte? Wen hätte sie getroffen? Worüber hätte sie sich ausgetauscht? Vordergründig begegnen in dem Stück einander Ingeborg Bachmann und Ol’ga Berggol’c; während die beiden über die Arbeit der Poesie und zunehmend über die eigene Verstrickung in die Unrechtsregime des 20. Jahrhunderts sprechen, entfaltet sich durch die Begleitpersonen auch ein Panorama des österreichischen Nachkriegskommunismus: zu Wort kommen Ernst Fischer (KP-Unterrichtsminister), Genia Quittner (deren Mann in der UdSSR verschleppt wurde) und Fritz Fuchs (die „deutsche Stimme“ des Radio Leningrad während der Blockade).